Genau so nicht: The Perfect Desktop – Debian Etch

Falko Timme hat auf HowtoForge.com eine Anleitung für den perfekten Debiandesktop geschrieben. Normalerweise bin ich es gewohnt, dass Hr. Timme wirklich sorgfalt walten lässt, aber was ich dort in der Anleitung lese, ist nicht gerade, dass was man einem Einsteiger als Start angedeiht, schon garnicht für ein stabiles System. Auch der Satz:

I want to say first that this is not the only way of setting up such a system. There are many ways of achieving this goal but this is the way I take. I do not issue any guarantee that this will work for you!

rettet meiner Meinung nach diese Anleitung nicht, denn es werden grundlegende Fehler gemacht, welche später in einem Disaster enden können. Ich möchte in dem Sinne die Anleitung ergänzen und die Ergänzungen begründen, vor allem vor der Nutzung von Automatix in einem stabilen System warnen.Ich habe nichts gegen die Programme, welche Installiert werden. Wenn ein typischer Windowsbenutzer das braucht, Okay. Aber fangen wir mal bei der Partitionierung an:

Also, man legt nicht Alles auf einer Partition an. Der Grund für ein seperates angebotenes /home ist jener, dass wenn etwas nicht mit dem System stimmt, es Neu aufsetzt werden kann, ohne die eigenen desktopspezifischen Einstellungen zu verlieren. Das Backup wird erleichtert und nun kommt es, es kann auch auf eine andere Distribution gewechselt werden, wenn einem Debian Etch nicht gefällt ( Welches eigentlich nie vorkommen sollte, aber ich sehe es Real, auch wenn ich bei Debian enthusiastisch bin). Manche nutzen noch extra Partitionen für /opt /var usw. Aber wir wollen ja den Anwender nicht verwirren. Wobei ein vollgelaufenes /var/log ein kleines bischen Sorgen bei dem booten machen kann, aber wie gesagt, eine extra /home-Partition sollte drinne sein. Eine der stärken ist mit einem extra /home auch die Tatsache, dass man sein Debian ziemlich simple wieder neu aufsetzen kann. Indem man ein Backup von /var/lib/dpkg und /etc macht, ein minimales System bei der Neuinstallation installiert und und auf die Liste mit einem dpkg --set-selections zugreifen kann. Somit werden die ganzen alten Programme wieder installiert und mit einem aus dem Backup zurückgespielten /etc kann man das Glück haben, dass das System in kurzer Zeit wieder hergestellt wird.

Ich bin kein Fan von Automatix, das gebe ich zu, für mich ist Automatix für die typischen Ubuntuuser und ich ziehe es vor, bei Debian doch eher mehr den Debianweg zu gehen, denn jenes unterscheidet Debian von Ubuntu, ich kümmere mich selber um die Software, welche ich nutze und um mein System. Ein Debiansystem, welches als Stable gekennzeichnet ist zu verstehen, ist auch der Grund Debian zu nutzen, da es Rock solid ist. Manche Ubuntujünger würden mich nun vielleicht erschlagen, aber für mich ist Ubuntu, jenes was ein Entwickler sagte “Ubuntu ist afrikanisch für: Ich bin zu Dumm um Debian zu installieren”. Deswegen verstehe ich nicht ganz die Nutzung von Automatix und hätte in dem Sinne eher einen Weg vorgeschlagen, welcher die Sources.list selber mit den wichtigen Einträgen versieht, um an die Software zu gelangen. Dies ist in dem Sinne nun kein Fehler, aber für mich eine kleine Schönheitsoperation, welche schon sein könnte und sollte. Wir wollen ja Debian nicht auf das Niveau eines Ubuntu absenken.
Wenn ich nun Automatix auseinanderpflücke, sieht man im Grunde, dass es eine Ansammlung von Scripten ist ( nicht neues ;) ), welche bestimmte Repositories in die sources.list einfügt, die GPG-Schlüssel holt und das ganze per Script dann installiert. Ich will nun nicht die ganze Funktionsweise von Automatix erklären, aber ich denke wenn man selber die Repositories einpflegt und auch die Grafikkartentreiber installiert versteht man mehr von Debian und vor allem weiss man was man installiert, von apititude- und apt-get-Verständniss ganz zu schweigen. Es sind die Grundlagen eines Debianssystems diese zu beherrschen und machen Debian erst wundervoll ;)
Nehmen wir mal das Repository von Automatix2 und schauen mal genau:
deb etch main
Beinhaltet: wine, automatix2 crossoverOffice deluge-torrent frostwire fuse-utils gyachi libdivx0-binary libdivxdecore0-binary libdivxencore0-binary libfuse2 libntfs-3g libntfs-3g opera_9 tango-icon-theme wine.
Ist Okay, aber was fällt mir sehr stark daran auf ?
In dem Sinne noch nichts, da ja die Versionsnummern nicht dort stehen.
Nehmen wir mal fuse-utils. fuse-utils ist bei debian etch, sprich stable, als Version 2.5.3-4.4 vorhanden. Auf dem Server ist es die Version 2.6.3-3. Also in dem Sinne ein Backport. Wenn ich nun einen Backport mache, bzw eine Datei aus unstable nehme, sollte ich es Wissen. Ich fragte einen Debian Etch Automatixuser, welche Version er denn von Debian fährt, die Antwort war stable. IMO ist es nicht so, denn stable bedeutet, ich nehme die Pakete aus den stabilen Repository und nutze jene. Ich lernte in dem Sinne, dass Pakete, wenn ich jene baue, mit einem extra Tag versehe, welcher darauf hinweist, dass dies nicht eine Version ist, welche von den Stablezweigmaintainern unterstützt wird, ich lasse mich auch gerne eines anderen belehren. IMO ist das Debian nicht mehr stable. Und es können Fehler auflaufen, welche nicht bei der Stableversion auftreten und im Endeffekt ist dann Debian Stable schuld ;) Aus diesem Grund gib es Backports.org.
Wenn man sich die Paketnamen in Backports.org anschaut merkt man gleich, da ist etwas anders. Sie beinhalten ein bpo im Namen, als Bsp. openoffice.org-base_2.2.0-6~bpo.1_i386.deb. Hier handelt es sich definitiv um ein Backport des Programmes OpenOffice.
Wenn ich dies nun mit dem Paket fuse machen kommt heraus:

Automatixdeb:
fuse-utils_2.6.3-3_i386.deb
seraphyn@takeshi~/automatix >$ dpkg -I fuse-utils_2.6.3-3_i386.deb
...
Package: fuse-utils
Version: 2.6.3-3
Section: utils
Priority: optional
Architecture: i386
Depends: libc6 (>= 2.3.6-6), sed (>= 4), ucf, adduser, makedev (>= 2.3.1-80) | udev
Installed-Size: ...

backports.org: fuse-utils_2.5.3-1bpo1_i386.deb
seraphyn@takeshi~/automatix >$ dpkg -I fuse-utils_2.5.3-1bpo1_i386.deb
...
Package: fuse-utils
Version: 2.5.3-1bpo1
Section: utils
Priority: optional
Architecture: i386
Depends: libc6 (>= 2.3.2.ds1-21), sed (>= 4), ucf, adduser, makedev (>= 2.3.1-80)
Recommends: fuse-source
Installed-Size: ...

Nun ist dies nicht wirklich ein Zustand. Somit Finger weg von Automatix in einem stabilen System.
Aus der Automatix2FAQ:

Is Automatix2 safe? Folks in #ubuntu on IRC keep telling me it isn’t.
Yes, it is perfectly safe. Thousands of users worldwide use Automatix2 every day without any issues. If you think you have run into any issues related to Automatix, please report to our forums to get quick and high quality support.

Tja, jeder kann sich nun selber die Meinung bilden, selber machen oder Automatix2 den Job machen lassen. Wobei ich mir den Code von Automatix2 angeschaut habe und muss sagen, dass er sehr sauber ist, aber >Hier< gebee ich den Mannen/Frauen aus dem Channel recht.

Natürlich bekommt man die Software nicht so simple installiert, wie man das vielleicht möchte, aber im grossen und ganzen, gibt es z.B. http://debian-multimedia.org/, , einzig ntfs3g würde ich verstehen. Es gibt noch andere Programme welche in diesem Artikel genannt werden, auf welche ich nun nicht eingehe. Ich mag google nicht, für mich sind Sie eine Datenkrake und nicht vieles verläuft positiv bei dieser Firma, auch denke ich, dass Debian schon sehr vieles in seinem Repository hat, welches nicht mit Automatix wirklich genutzt werden muss, aber ich überlasse es dem geneigtem Debianer sich dort weiter die Meinung zu bilden. Und die Unkenrufe es besser zu machen ignoriere ich nun, da ich mich 6 Jahre mit der Einsteigerhilfe befasst hatte und nun mich ganz anderen Dingen widme. Nun im Grossen und Ganzen ist es mitnichten ein perfektes Setup für einen Desktop nach meiner Meinung und sowas gehört eher in die Richtung Ubuntu und verweise dort lieber den Einsteiger bzw Linuxneuling in Richtung Ubuntu, anstelle Etch zu nehmen. Etch ist für mich die Stabilität auf welche man sich verlassen kann und jene auch nutzt.

1 Gedanke zu „Genau so nicht: The Perfect Desktop – Debian Etch“

  1. Ich schrieb schon einmal meine Gedanken zu Automatix und den Perfekten Desktop auf dem Blog nieder. Wie mir Heute jemand sagte, bin ich nicht der Einzige, welcher Automatix nicht mag. Ubuntu-Entwickler warnt vor Automatix
    Vor einiger Zeit wurde das Ubunt

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