Markdown ist eine leicht verständliche Auszeichnungssprache für Texte. Einige von Euch kennen jene aus Readme-Dateien aus Git Repositories, Dokumentationen und von statischen Bloggeneratoren wie Hugo, oder Jekyll. Markdown bietet für mich entscheidende Vorteile.
Ein in Markdown formatierter und strukturierten Text ist für immer in der gewünschten Formatierung betrachtbar. Er ist nicht an ein bestimmtes Programm und seiner Syntax gebunden. Im Gegensatz dazu öffnen sich alte Dateien aus Officeanwendungen aus Redmond der 90er Jahre nur mit Verlusten in neueren Programmen, wobei bereits viel der Formatierung und dessen Struktur verloren geht. Besonders problematisch wird es, wenn Programme nicht mehr auf neuen Systemen laufen, oder wenn sie für eine Installation nicht mehr verfügbar sind. Hier drohen uns in Zukunft digitale Verluste.
Markdown überzeugt durch seine gute Lesbarkeit ohne Rendering, sowie durch die einfache Syntax bei der Erstellung von Texten, Tabellen und Listen. Markdown erlaubt es, Text mit einfachen Symbolen zu formatieren. So rahmen zwei ** einen fetten Text ein, während ein * kursiven Text markiert und eine H1-Überschrift ihre Formatierung durch eine Raute mit Leerzeichen vor dem Text erhält. Für Überschriften in unteren Ebenen verwendet man entsprechend zwei, drei oder vier Rauten. Weitere Informationen finden sich in dem Artikel auf Wikipedia. Ich selbst nutze für die einfach und schnelle Auszeichnung Typora unter Linux und macOS. Ich gebe auch zu, damit meine README.md gerne in Git zu gestalten. Typora erstellt mir auf Knopfdruck ein Inhaltsverzeichnis aus den Überschriften inklusive Anker 😉
Während Markdown-Dateien in dafür bestimmten Texteditoren, wie z.b. dem oben genannte Typora, gut formatiert lesbar sind, benötigen Markdown-Dateien zum Rendern in der Shell eine spezielle Software, um eine perfekte Darstellung zu bekommen. Hier kommt Glow ins Spiel.
Was ist Glow?
Kurz und knapp: Glow ist ein auf ein der Programmiersprache Go basierendes Shellprogramm, welches Markdown-Dateien direkt in der Shell rendert. Es stellt die Inhalte übersichtlich formatiert, inklusive Links, und farbig dar.
Je nach System wird Glow über die Paketmanager der Linuxdistribution installiert. Glow lässt unter Debian, macOS ( via brew), FreeBSD, Fedora und sogar Android installieren. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, glow über die Sprache go selbst zu installieren.
Nutzung

Glow kann mit einer lokalen Markdown-Datei aufgerufen werden:
glow README.md
Auch eine Vorschau von Markdown-Dokumenten aus dem Internet wäre möglich:
glow https://raw.githubusercontent.com/charmbracelet/glow/refs/heads/master/README.md
Des Weiteren bietet glow noch einen Pager und die Möglichkeit eigene Styles zu definieren und herunterzuladen.
Glow ist Teil des Charmprojektes welches eine Sammlung von Open-Source-Tools/-Bibliotheken für die Entwicklung von terminalbasierten Anwendungen ist. Das Charmprojekt ist die Glamourecke der modernen und benutzerfreundliche CLI-Programme 😉

