Steckbrief: Mein System, die Anwendungen

Wie Allgemein bekannt nutze ich nur noch meinen IBM Thinkpad, den Rest lasse ich von meinem Server machen. Gut, ab zu nutze ich auch eine IBM Workstation mit AIX 5.1L und einen P4 zum spielen (mit Serveranwendungen, das einzige was alle Schaltjahre mal kommt, als wirkliches Spiel, ist ET) und manchmal zum compilen, aber Hauptrechner ist mein Thinkpad. Ich werde des öfteren gefragt, welche Anwendungen und Fenstermanager ich nutze und warum, somit dachte ich mir, fange ich mal an mein System und seine Anwendungen vorzustellen.

Name: takeshi
Hardware: Thinkpad A31p 1.9GHz 1GBRAM DVDBrenner, WLAN, 60GB HD
Distribution: Debian 4.0 Etch
Kernel: 2.6.20.x selbstkompiliert

Meine sources.list:
deb http://ftp-stud.fht-esslingen.de/debian/ etch main contrib non-free
deb-src http://ftp-stud.fht-esslingen.de/debian/ etch main contrib non-free
deb http://security.debian.org/ etch/updates main contrib non-free
deb-src http://security.debian.org/ etch/updates main contrib non-free
deb http://www.deb-multimedia.org/ etch main

Später, dass heisst, wenn Debian 4.0 stable wird, kommt noch mein eigenes Repository in die sources.list. Den Kompiliervorgang werde ich ab stable starten, aber mehr dazu später in diesem Blog.

Fenstermanager:
Bei meinem Fenstermanager handelt es sich um den Enlightenment DR17, welcher noch in der Entwicklung, aber meiner Meinung nach, für den tagtäglichen Gebrauch stabiler ist, als manch anderer Fenstermanager. Ein sehr guter Vortrag, welcher in Sydney von Carsten „rasterman“ Haitzler (Lead Developer) gehalten wurde, befindet sich auf der Seite von linux.conf.au. Als Maintainer kann er natürlich sehr Gut die Vorzüge dieses Fenstermanagers erklären und was, nicht nur für Ihn, da ich mich der Meinung anschliesse, dahinter steckt. Ich habe mir aus dem CVS heraus Debianpakete erstellt und muss sagen, nach der Version 16 von Enlightenment ist das wirklich einer der besten Fenstermanager, welchen ich je genutzt habe. Gründe für die Nutzung dieses Fenstermanager ist sein massiv ressourcenschonendes Verhalten, seine Anpassungsfähigkeit und auch sein Aussehen. Ich nutze auch manchmal noch ion3, welcher sich auch sehr nett nur mit der Tastatur bedienen lässt, aber dies wird immer weniger, da wirklich der Verbauchsunterschied zu Enlightenment DR17 marginal ist und ich zugeben muss, dass mir Enlightenment subjektiv mehr behagt. Auch spielte eine, durch die Art des Maintainers hervorgerufene, Situation für mich eine sehr grosse Rolle. Die Art passt mir nicht, Verständniss für die Situation habe ich, aber man kann es auch Schriftlich/Verbal in einem anderen Stil klären.
Ich habe einige Themes ausprobiert, bin aber am Schluss bei dem leicht goldenen Standard-Theme geblieben, das passende GTK-Theme gibt es hier und auch an ein passendes Farbtheme für die QT-Anwendungen wurde gedacht. Bitte votet auch positiv für die Arbeit ;)
Mehr Themes sind auf get-e.org zu finden und soweit ich mitbekommen habe, sind noch einige mehr in Arbeit.
Natürlich nutze ich schon als Desktopmanager Entrance, wenn schon Enlightenment, dann ganz. Auch hier habe ich es bis Dato bei dem Standardtheme gelassen, obwohl es genug andere gibt, somit ist für mich der Desktop aus einem Guss.
Faszinierend an Enlightenment sind z.B. animierte Icons, welche ich nicht nutze, animierte Wallpaper, welche ich auch nicht nutze, sowie auch die Effekte bei dem Desktopwechsel etc., welche ich auch zwar nicht nutze, aber letztere kosten kaum Performance. Für mich geht es darum, einen ansehnlichen und nutzbaren Desktop zu haben, welcher keine Ressourcen verschwendet und mir somit die Kraft für andere Dinge übriglässt. Z.B. haben wir dem Projekt die imlib2 zu verdanken, viele haben sie schon ohne diesen WM auf Ihrem System.

Mailprogramm:
Nach Benutzung von mutt, Kontact und Evolution, bin ich wieder an die Ursprünge zurück und bereue es wirklich nicht. Mein Mailprogramm ist Sylpheed-Claws in der Version 2.6.0. Als Plugins nutze ich: Dillo HTML_Betrachter; PGP/Core; PGP/Inline,PGP/MIME und Bogofilter. Es ist nicht nur die Geschwindigkeit dieses Mailprogrammes, sei es der Start oder auch Mailverarbeitung (Mailbox IMAP/POP3), sondern auch die Ergonomie der Software und die sehr gute PGP-Unterstützung. Die Filterfunktionen und die Verarbeitungsregeln können sich wirklich sehen lassen und bieten viele Möglichkeiten. Es gibt sehr viele Plugins für dieses Mailprogramm und man sollte wirklich auch einen, oder zwei Blicke auf die Liste der Plugins werfen, soweit ich gesehen habe, hat das Debian-Team alle Plugins verfügbar gemacht, somit einfach mal mit “apt-cache search” suchen. Als Theme habe ich mich für Orbit-Claws entschieden, denke aber, dass ich werde es nochmal wechseln werde.
Als kleiner Tip: Nach dem ersten Start, sollte als erstes das Schriftbild in den Einstellungen des Mailclients geändert werden.

Chatprogramme:
Als Chatprogramme nutze ich zwei verschiedene Anwendungen.
Zum einem nutze ich irssi mit einem selbstgemachten Theme. Jener IRC-Client wird mit einem Script gestartet, welches die rxvt in der Unicode-Version aufruft und auch gleich das Aussehen inkl Schriftgrösse für die Shell setzt.
Natürlich ist scriptassist, sowie auch tinyurl und chansort installiert, welches ich als das Minimum betrachte. irssi ist für mich die schlichte und einfache Form einen IRC-Chat zu nutzen, es hat alles was man braucht, ist perfekt bedienbar und Ressourcenschonend. Ich war lange Zeit XChat-Nutzer, aber zwischendurch wurde irssi immer wieder genutzt, mittlerweile ist auch Xchat von der Platte gelöscht worden.
Bei dem anderen Client handelt es sich um centericq, mit welchem ich Verbindung zu Jabber, ICQ und MSN aufnehme. Auch dieses Starte ich per Script mit rxvt-unicode und lasse Aussehen inkl. Schriftgrösse anpassen.
Wie man sieht, spricht auch Hier für die beiden Anwendungen, dass sie Ressourcenschonend sind und Ihre Aufgabe mit Bravour erledigen. Ein anderer positive Faktor ist auch, dass Sie sehr Gut aussehen…

Browser:
Dillo, es gibt nichts schnelleres und besseres. Nicht alleine der Start ist rasend schnell, auch wer schonmal, z.B. heise.de mit dem Browser angewählt hat, weiss wo, man entschuldigunge mir den Lapsus, der Geschwindigkeitshammer hängt. Auch ist er schön in Sylpheed-Claws als Plugin integriert und zeigt somit innerhalb des Mailprogrammes fix mal eine HTML-Seite an. Links lassen sich damit innerhalb von Sylpheed-Claws ansurfen.
Auf alle Fälle sollte man sich länger mit dillo befassen und Ihn auch richtig konfigurieren, denn dieser Browser ist, wie schon gesagt, schnell, schlank und Ressourcenschonend, im Grunde das Beste um wirklich Inhalt zu geniessen.
Da dillo nicht gerne aktiven Content wie Flash oder Java mag, welches ich auch Positiv finde, gibt es noch zwei weitere im Spiel. Diese nutze ich auch in jener Reihenfolge. Einmal ist es der konqueror, welcher aber seine Geschwindigkeitsprobleme des öfteren hat und dadurch sehr laggt, der andere ist der Iceweasel, welchen ich als Ressourcenfresser erachte, auch ohne installiere Plugins inkl. Feintuning.
Natürlich wird bei dem Konqueror die Werbung geblockt und als Plugins stehen die Altbekannten wie flash etc zu der Verfügung, als Videoplugin gesellt sich der mplayer dazu.
Iceweasel wurde ausgestattet mit dem iFox Smooth-Theme und als Extensions beinhaltet er: Adblock; Ablock Filterset.G Updater; BBCodeXtra; Download Statusbar; DownThemAll; EditCSS; FireBug; NoScript; ProfessorX; Tab Mix Plus; UnPlug; Web Developer und X-Ray. Auch Hier verrichten mplayer, flash etc den Dienst.

Mutimediaanwendungen:
Als Mutimediaanwendungen kommen für Musik XMMS, streamtuner, Pitchfork MPD Client und für Video Xine/mplayer inklusive w32Codecs, libdvdcss2, libdvdnav4, libdvdread3 zum Spiel. Ich nutze alle Musikcodecs, welche zur Verfügung stehen, gebe OGG-Vorbis aber den Vorzug. Qualität und Freiheit sprechen für sich. xine und mplayer aus einem Grund: Womit der eine Schwierigkeiten hat, meistert es der andere mit Bravour.
Bei Xine nutze ich das Standard-Theme, bei mplayer empfinde ich das Standard-Theme als Grauen und nutze hier auch ein einfaches Theme namens “Corelian”, wobei ich zugeben muss, sehr oft werden beide einfach, inkl. Dateiangabe, aus der Shell gestartet.
Amarok ist für mich Verschwendung von Ressourcen, da ich 99% der Funktionen nicht brauche und XMMS nur in Benutzung ist, wenn ich nicht zu Hause bin. Sonst spielt mein Server mit dem Programm mpd die Musik ab, welches sich als perfekt für meine Bedürfnisse herausgestellt hat und ich somit unabhängig bin, ob der Rechner neu gestartet wird oder nicht.
Für das Überführen von Daten zum DVD-Backup kommen dvd::rip und für Musik Extrackt bzw. grip zum Zuge.

Grafikanwendungen:
Die Digitalkamera wird mit digikam leergefegt und den Rest übernehmen natürlich die Standards gimp und inkscape.
Digikam war Liebe auf den ersten Blick, versuche mit anderen Programmen haben mir nicht so gefallen, aber das ist sage ich mal rein Subjektiv.

Brennprogramme:
Da ich eine schwere Affinität zu Konsolenprogrammen habe, ist für mich bashburn die erste Wahl. Dieses Programm kann alles was ein Brennprogramm können muss, es brennt sogar XMMS-Playlisten und kann AudioCDs in FLAC, MP3 und OGG umwandeln. Ich kann es jedem nur wärmstens empfehlen, denn um zu brennen braucht man keine GUI, vor allem nicht den Rattenschwanz an Libs, welche manche nach sich ziehen. Wer noch mehr GUI in der Shell, als bashburn bietet, braucht, kann ja zu MyBashburn greifen.
Als kleiner Tipp, DVD-Brenner in den Server und die Daten können dann die Anwender per SSH über das Netz brennen. Mit dieser Taktik teilen meine Partnerin und ich uns einen IDE-DVD-Brenner. Natürlich kann man auch jene im Laptop nutzen, aber bei den Preisen und den MTBF-Werten, soll doch eher der normale seinen Geist aufgeben, anstelle jene in den Thinkpads.
Ab und zu nutze ich natürlich auch k3b, den Alleskönner von Sebastian Trueg, siehe dazu auch den Artikel im Blog.

Entwicklungsumgebungen
Als Entwicklunsumgebung nutze ich Eclipse, inkl. verschiedener Plugins wie z.B. CDT für C und CPP, PDT für PHP und WPT. Nach kurzer Zeit mit KDevelop und anderen, habe ich mich für Eclipse entschieden. Aber für KDE- bzw. QT-Entwicklung ist KDevelop grosses Kino.
Für die kleinen Aufgaben in der Entwicklung stehen mit Kate, vi/vim und nano zur Seite. Kate ist ein sehr vielseitiger Editor und sollte als Editor für die Gui nicht fehlen. Vor allem wie Kates Möglichkeiten im colorieren und das vervollständigen von Text machen das Programm sehr nutzbar.
Für das bauen von Debianpaketen kommen natürlich dh_make, fakeroot, dpkg-buildpackage etc. zum Zuge.

Office-Programme
Für das Büro nehme ich natürlich den bekannten Favourite OpenOffice und für Projekte darf es dann Taskjuggler sein, siehe dazu auch unter Downloads das Paket für Debian Etch.
Als Projektmanagementwerkzeug spielt für mich Taskjuggler eine sehr grosse Rolle und ich habe bis Dato nichts vergleichbares, welches unter GPL steht, gefunden. Auch sollte koffice mit z.B. kivio oder dia nicht unerwähnt bleiben.
Auch nutzen wir für das Büro im Web egroupware. Dies bietet uns eine sehr gute Plattform für unsere Zusammenarbeit (aimee, elepale, greenone und seraphyn). Nachdem wir mehrere Groupwares in der Mangel hatten, hat sich diese für uns herauskristallisiert, da Sie Ihre Aufgaben stabil erledigt und Alle unsere Wünsche erfüllt. Ist zwar nicht lokal Installiert, gehört aber auch zu den täglichen Anwendungen.

Sicherheit
Ha, ich bin paranoid. Ja, bin ich wirklich, aber auf eine gesunde Art, wie man so schön sagt. Ich will im Grunde, dass jede Person, welche mit mir Korrespondiert, seine Mail verschlüsselt, wozu gibt es einen meiner Lieblinge GPG. Ein weiteres schönes Stück Sicherheit für meine Files ist encFS, siehe dazu auch die Anleitung in dem Blog, natürlich gibt es noch andere Möglichkeiten Daten zu verschlüsseln, nur brauche ich bis Dato nur die Verschlüsselung von Dateien und Ordnern und da reicht gpg und encFS.
Ich denke iptables/netfilter, sowie OpenSSH für remoteShells/scp/sftp brauche ich nicht zu erwähnen, da jene bei einem Linuxsystem zu dem Standard gehören.
Da ich beruflich sehr stark mit der Thematik Sicherheit zu tun habe, finden sich natürlich auch Werkzeuge für Penetrationstests in meinem Fundus. Von amap über nessus und metasploit bis hin zu eher Unbekannteren reicht der Fundus auf meinem Laptop und ist in heterogenen Netzen immer im Gebrauch, wenn ich einen Test machen muss, welches auch nichtkabelgebundene Netzwerke und Telefonanlagen einschliesst.
Gute Anlaufseiten gibt es meines Erachtens genug und ich denke man sollte sein Netzwerk immer Sauber und Dicht halten.

Ich hoffe der “kleine” Einblick auf mein System hat gefallen und vielleicht wurden ein/zwei neue Programme hier gefunden, welche Ihre Aufgabe sehr gut erledigen. Ich muss dazu nochmals betonen, ja es mag andere Programme geben, welche vielleicht immer einen Dienst für eine Aufgabe besser, oder auch auf eine andere Art erledigen. Nur das schöne an Linux ist, dass jeder seine eigenen Präferenzen legen kann und sein System auf sich und seine Bedürfnisse anpasst. Ich muss zugeben, dass die Liste nicht wirklich Vollständig ist, denn dies würde den Rahmen sprengen. Falls noch Screenshots gesucht werden, kann man die auf den jeweils verlinkten Homepages finden und man sollte nicht vergessen, man kann “Alles” seinen Wünschen anpassen. Viel Spass wünsche ich Euch noch mit Eurem System und verweise auf den nächsten kommenden Artikel in welche ich mehr über die Konfiguration meines Systems plaudere und auch einige Konfigurationsdateien vorstelle, natürlich nicht jene, welche meine Sicherheit betreffen… ;)