Ich bin ja einer von der Sorte, welche ein Betriebssystem testen und sich dann eine Meinung darüber machen. Ich versuche mir meine Meinung nach eigenen Standpunkten zu bilden, wie z.B:
- Welche Software ist installiert
- wie installiert man Software
- Wie verhält sich das Betriebssystem auf meinem Thinkpad ( A31 1.6Ghz, 1GB RAM)
- Wie sieht es mit einem Upgrade aus
- Welche Möglichkeiten der Anpassung gibt es
- Wie verhält sich die Geschmackssorte zu dem großen Bruder, in diesem Fall
- Wie ist die Community, gehört nicht dazu…
Also ich hatte noch die 7.1 Version des PC-BSDs als netinstall-Version in meinen Fingern und gab dem ganzen 20GB von meiner Festplatte des Thinkpads. Nach der Installation band ich dies in den GRUB des noch vorhandenen Debiansystems stable ( aka Lenny) ein.
title BSD GalileoEdition rootnoverify (hd0,3) chainloader +1 boot
Nach dem booten hatte ich keine Probleme damit, dass manches noch generiert und richtig verlinkt werden muss, es ist Normal und ich sehe das erste Booten auch nicht so an, dass es nun ein Meilenstein an Geschwindigkeit sein muss. Nach dem booten musste ich nochmals meine xorg.conf bearbeiten, da ich leider nicht mit der Klit scrollen konnte, packe ich in die Richtung kleine Maniküre und ich erwarte es auch nicht. Somit hatte ich nun an dem KDE4 Desktop gesessen. Meine Aversion zu dem DE in Version 4 sollte nun nicht hervorgehoben werden und ich lasse Sie auch aussen vor. Alles funktionierte in dem Sinne der DE einwandfrei und ich kann mich nicht beschweren. Sound wurde richtig erkannt, Grafikkarte eigentlich auch, nur ziehe ich den Radeon dem ATi vor. Somit nochmals ein wenig die xorg.conf angepasst, hätte ich vorher schon machen können, aber nun. Als nächstes wurde ein Update gemeldet, welches ich natürlich mitgenommen hatte. Und nochmals neu starten musste. Nach zwei/drei maligem starten schaute ich mir mal die Zeit an und kam auf ungemütliche 57 Sekunden bis zu dem Login. Nochmals, ich bin mir darüber im Klaren, dass ein angepasstes BSD schneller ist, nur wenn ich PC-BSD als Ubuntu der BSDs behandel und K/Ubuntu mit seiner Bloatware schneller startet inkl NFS-Shares, dann gehe ich eigentlich davon aus, dass ein PC-BSD eigentlich genauso schnell sein sollte. Wie mein angepasstes Debian gleich schnell startet wie mein angepasstes FreeBSD. Dem ist leider nicht so. Als nächstes war für mich klar, dass ich, wie es propagandiert wird, auch Software aus dem Ports-Tree installiere. Gemacht getan.
Als erstes portuprgade auf den neuesten Stand gebacht (cd /usr/ports/ports-mgmt/portupgrade && make install clean) und abgewartet. Was natürlich ein wenig dauert, da distcc noch nicht installiert und konfiguriert war. Nun wollte ich yakuake nachinstallieren via portinstall -FP. In dem Moment beschlich mich das leichte Gefühl, als würden alle Abhängigkeiten neu gezogen werden, aber leider bin ich mir nicht sicher, da ich das ganze dann abgebrochen hatte und mir dachte, Defäktiere darauf, ist nicht so wichtig. Somit saß ich da mit meiner Galileo-Edition und schaute mich ein wenig im Netz um. Sehr träge, aber nutzbar. Ich gehe mal von aus, dass es an der DE liegt, warum mein Laptop nicht den Po so hoch bekommt, wie ich es gewohnt bin. Dann, als alter Paketierer, sagte ich mir, schau Dir mal die PBIs an, wie man die baut und was daran so Gut sein soll. Nun nachdem ich auf einen halbwegs interessanten Link stoss, welcher mir meinen Verdacht bestätigt. Eine Nachfrage bei Jemanden der sich auskennt bestätigte mir meinen Verdacht. PBIs sind in etwa das gleiche wie die *dmgs bei OSX. Sprich wenn man sich mal den Link zu Gemüte führt haut man sich viele Libs doppelt/dreifach/vierfach/++ in sein System. WTH was ist dass denn für eine Lösung:
PC-BSD also includes the following libraries but you shouldn’t rely on them and you need to include them inside your .pbi files:
gtk
qt
atk
pango
cairo
Das ist absolut nichts für mich. Das wurde mit der falschen Nadel gestrickt, für meinen Fall definitiv. Als nächstes fand ich heraus, dass es eine neue Version gibt ( 7.1.1). Also suchte ich nochmals nach Updates über die PC-BSD eigene GUI für Software hinzufügen und entfernen. Leider ist dort nichts zu finden. Somit begab ich mich auf die Suche durch das Netz. Am Schluss bin ich wieder auf der Homepage von PC-BSD gelandet. Was lese ich dort, man macht ein Upgrade indem man einen neuen Rohling mit der neuen Version brennt, diese einlegt, bootet und dort dann Upgrade oder Reperatur auswählt. Natürlich solle man vorher ein Backup machen. Wie meinen?!?!? Ich meine ich sitze vor einem geforkten FreeBSD, ich kann es nur so nennen, und von mir wird verlangt einfach mal etwas darüberzubügeln? Und genau an dem Punkt endete für mich der Weg durch PC-BSD. Für einen Ottonormalanwender mag das vielleicht Toll sein, für mich nicht. Auch würde ich lieber zu einem DesktopBSD raten, welches nicht auf PBI-Geraffel mitbasiert, welches im Grunde ein natives FreeBSD ist. Leider passiert seit langer Zeit nichts mehr an DesktopBSD und FreeBSD für Otto Normal-verbraucher ist nicht gerade anzuraten. Otto Normal will nur surfen/mailen/etc. und nicht zu einem kleinen Nerd werden, KISS halt. IMO PC-BSD könnte einen besseren Weg wählen, sich bitte streng an Ports halten inkl GUI, PBI weglassen, Auswahl der DEs/WMs den Anwender überlassen, das autom. Einbinden von Laufwerken auf eine desktopunabhängigen Ebene setzen. Da ich den Test sehr subjektiv schreibe, sollte jeder PC-BSD selber testen, mein Geschmack und meine Wünsche entsprechen nicht wirklich der Mehrheit und man sollte sich nicht davon abbringen lassen es mal mit PC-BSD zu versuchen, es war noch nie so einfach ein BSD aufzusetzen und zu nutzen. Für mich ein Klickibunti, für Jemand anderes vielleicht das Licht am Ende des Tunnels der Suche.
Niklot meinte dazu auf freenode:
10:35:02 <Niklot> PC-(B)ei (S)eraphyn (D)urchgefallen xD
Ich halte den Ansatz von PCBSD für völlig verfehlt in puncto pbi, darüber hinaus wird mehr und mehr mit der heißen Nadel gestrickt. Will heißen: funktioniert bei dreien, saugt beim Rest. Von daher paßt von meiner Warte aus der Vergleich mit *buntu schon. Aus diesem Grund supportete ich auch DesktopBSD und wirkte dort im Team mit – zwar nicht DAU-kompatibel, aber „FreeBSD easy“ und leider aber auch tot. Obwohl DBSD früher existierte und auf die gewohnte FBSD Qualität setzte, gelang PCBSD der Durchbruch dank aggressiver PR a la *buntu.
Ja, deswegen gefiel mir auch DBSD besser. Am liebsten würde ich es gerne weitertreiben, aber mir fehlt noch das Wissen in dem Thema BSD dazu. Was noch nicht ist, kann ja kommen. Ja, DBSD erinnert mich ein wenig an Debian und Okay, FreeBSD mag nicht ganz DAU-kompatibel sein, nur muss es ein OS auch immer? IMO Nein. Und Ja DesktopBSD war mir sehr Ubuntu-like und eckte genau an diesen kannten. Ein Grund warum es bei mir rausgeflogen ist. Warum ist DesktopBSD eigentlich so Tod? Ich finde es kann definitiv gegen PC-BSD anstinken und wenn es wieder lebt, machst Du dann auch wieder mit, oder ist da eher was Interna passiert ( Welches ich nicht Wissen möchte, oder besser gesagt, es sollte mich nichts angehen).
Gruss Chris
Es ist tot, weil Peter Hofer schlicht die Zeit und später auch das Interesse fehlte. Ich ging zuvor weg, weil ich mit einigem nicht einverstanden war. Heute sage ich schlicht: wenn jemand Slackware, *BSD etc. nutzen möchte, soll er halt den Umgang mit diesen erlernen und nicht erwarten, dass jemand alles DAU-kompatibel umbaut. Wer nicht wirklich lernen mag greift dann eben zu *buntu, Fedora & Co. und wird mit diesen glücklich. Wer sich nicht wirklich ein wenig mit der Technologie auseinandersetzen mag, wird früher oder später ein deja vu a la Windows erleben. Ich bin zwar der Ansicht, dass FOSS-Systeme die bessere Basis besitzen, jedoch die volle Qualität entfaltet sich erst zusammen mit einem fähigen User. Dies kann man erlernen, dabei kann geholfen werden – alle anderen werden bei jedem kleinen Problem neuinstallieren, herumfrickeln – Windows-like eben. Kurzum, kein DAU-System mehr mit mir, aber ich helfe jedem gerne beim Einstieg.
Denn DAU-Systeme helfen in Wirklichkeit niemand.
Sieht man auch an den neuen Autos, naja meine Meinung.
Aber der Satz, welcher mir wirklich gefällt ist jener:
die volle Qualität entfaltet sich erst zusammen mit einem fähigen User.
Der ist wie die Faust auf das Auge;)
Mal sehen wie ich mich mit dem BSD entwickeln werde, gefallen tut es mir sehr, auch wenn es an einigen Ecken und Kanten hackt, aber genau das fordert mich heraus. Nur brauche ich auf alle Fälle etwas mehr Privatzeit und werde das ganze auf alle Fälle auch ein wenig im Blog beschreiben, ich denke es könnte anderen Wiederumsteigern von Linux auf Unix helfen. vor allem freue ich mich aber wieder auf die kleinen Arbeiten, welche es bei Linux am Anfang auch so gab, wie z.B. für Soundkarte damals 2 Wochen zu brauchen damit sie läuft *g*
Im MOment prügel ich mich noch ein wenig mit NFS zu meiner LinuxSrv, aber ich denke das wird auch noch. Was mir schwer fällt zu akzentieren, wie man schon als Dent lesen konnte, ist der nicht vorhandene (native) Support von ext3. Aber nun, ich lasse mir diesmal Zeit, man wird auch Älter, und freue mich an den kleinen Suche/Fndereien, welche ich lange nicht mehr hatte. Crawl through the System like Jones through the jungle. Und das macht genau Spaß
[b]DesktopBSD[/b], welches als ein alternatives Betriebssystem zu PC-BSD existiert, wird seit dem Frühjahr diesen Jahres weiterentwickelt. Der Grundgedanke von *DesktopBSD* und die Ansätze für die Entwicklung haben sich nicht geändert, was die Kompatibilität zu FreeBSD auch in Zukunft sicherstellt.
HI Lazarus_42,
ich habe das sehr wohlwollend zur Kenntnis genommen. Ich freue mich schon den ersten RC zu sehen und ein wenig zu Helfen, sei es bei Ãœbersetzungen und Test.
Schön wäre, wenn nicht nur auf KDE gesetzt wird, sondern auch noch auf die Kleinen. Sprich die alternativen WMs. Was soll man denn mit einer DE, wenn man sie nicht möchte?
Klar, wird es nicht ion3 sein. Aber dwm, awesome und Konsorten sind ja auch noch vorhanden. Ich finde man sollte in der Form etwas „einblitzen“ lassen. Mein netbook würde sich wirklich über DesktopBSD freuen.
Schaun wir mal.
Hauptsache es wird nicht eine Art *buntu-clone in Unixmanier
Gruss
Seraphyn
Es sollen durchaus auch andere Desktopumgebungen zum Einsatz kommen, jedoch ist KDE noch so sehr im Quellcode verankert, dass das keine leichte Aufgabe wird. Auf den ersten RC muss noch ein ganzes Weilchen gewartet werden. Die Neuerungen werden sich auch in Grenzen halten, da zunächst das System aktualisiert werden soll. Also kommt der Kernel von FreeBSD 8.0. Soweit so gut. Nach der Ankündigung, DesktopBSD mit KDE 4 auszustatten, wurde die Stimmen der User immer lauter (und sie werden es immer noch) KDE 3 beizubehalten.
Nach reiflicher Ãœberlegung wird es wohl auch so sein, dass die Version 2.0 mit KDE 3.5 erscheinen wird. Dies liegt zum einen daran, das sowohl dem User entsprochen werden soll, aber eben auch die Stabilität eine große und entscheidende Rolle spielt. Auch die übermäßige Größe von KDE 4 trägt nicht dazu bei, in DesktopBSD Anwendung zu finden.
Ein weiterer Punkt, auf welchen sich nun endlich geeinigt wurde ist, dass das System schlanker werden soll und nur das nötigste an Bord hat. Der Komfort soll darunter jedoch nicht leiden.
Ein *buntu-clone wird es auch nicht werden. Wer ein *buntu haben möchte, der soll es gern nutzen. Ohne ein *buntu abwerten zu wollen, stellt es für mich persönlich das Windo*s der Linuxwelt dar. Aber auch hier gilt – der Erfolg gibt den Machern Recht.
Gruß
lazarus_42