Rezension Das Buch zur Jobsuche im Social Web

Der Mensch im Internet ist eine Ware. Dies ist den meisten Menschen mittlerweile, zum Teil, klar. Welche Auswirkungen es haben kann eine verdorbene Ware zu sein spürt man man spätestens bei der Suche nach dem neuen Arbeitsplatz. Das Buch zur Jobsuche im Social Web hilft wie man Einfluss auf sein Geschick haben kann und damit sein Glück in die richtige Richtung lenkt.

Da liest man den Opener und fragte sich selbst, ob ich, oder auch wir, wirklich noch komplett bei mir bin. Ja, das bin ich natürlich, teilweise nicht glücklich mit der Situation den Menshc als Ware zu bezeichnen. Aber das Internet hat uns hiermit auch eine große Chance gegeben unser weltweit erreichbares Profil selbst zu erstellen und pflegen zu können. Hier besitzt man das Potential in der Selbstdarstellung und muss dieses auch für sich erkennen.

Ich für mich selbst habe einige Zeit gebraucht mich mit diesem Umstand abzufinden. Das Buch hat mir ein wenig dabei geholfen. Von der Sicht des Technikers in die Sicht des Arbeitsvermittelnden bzw. Recruiters des 21 Jahrhunderts zu wechseln. Einiges aus dem Buch habe ich gelesen, aber geistig ausgelassen, da ich mich in bestimmten Teilen der sozialen Internetwelt nicht bewege und auch dort nicht bewegen werde (Facebook als Beispiel).

 

 

Jobsuche Im SocialWeb

Larissa Vassilian & ein Kapitel von Christine Dingler

1. Auflage Oktober 2013
ISBN 978-3-95561-502-4
280 Seiten, broschiert

 

 

Das Buch wurde in O’Reillys Reihe der Querformater aufgelegt und kommt hier entsprechend des Buchformates nicht als absolut trockene Lektüre daher. Es entspannt den Leser durch seinen simplen Aufbau, des „links Bild – rechts Text“-Prinzips und es macht Spaß das Buch zur Entspannung auf dem Sofa, oder an einem anderen Ort, während einer Auszeit zu lesen.

Und genau so sollte auch ein Buch betreffend des Themas sein. Es sollte Mut machen sich der, vielleicht auch neuen, Aufgabe zu stellen und einem die Möglichkeit geben sich in einem entspannten Umfeld einige Gedanken mit dem erlernten Wissen und um die weiteren Schritte machen zu können.

Die Larissa Vassilian, Autorin, pflegt einen freundlich lockeren Schreibtstil, welcher zu der Buchreihe passt, aber nie in das flapsige, oder einen erhobenen Zeigefinger rutscht. Es wird hier nicht versucht jedes sozialen Netzwerk funktional zu erklären und einem den Umgang in die neuen sozialen Netzwerke zu erleichtern. Somit, eine Anleitung für das sozialen Netzwerk selbst ist das Buch nicht und dies würde auch den Rahmen sprengen. Es ist ein walk through für das eigene Auftreten und der Arbeitssuche in solchen.

Das Zitat von Larissa Vassilian:

Das Buch setzt voraus, dass Sie einen Facebook-Account haben und diesen auch selbst nutzen. […] Was Sie brauchen, um von diesem Buch profitieren zu können, ist vor allem Neugier und Kreativität – das technische Know-how geben wir Ihnen gern an die Hand.

kann getrost ignoriert werden. Nicht alles ist Facebook und Facebook ist auch nicht alles.

Es sind neben Facebook auch Flickr, Google+, Twitter, Tumblr, Pinterest, natürlich das eigene Blog, sowie auch Xing und LinkedIn vertreten. Hier braucht man sich wirklich keine Gedanken zu machen, wenn man auf einer Plattform mal nicht vertreten ist. Ich für meinen Teil bin zum Beispiel bei Google+, Twitter, Friendica, Pinterest und Xing vertreten, dafür aber nicht bei Facebook, Tumblr, Flickr und LinkedIn.

Larissa Vassilian vergisst hier auch nicht die alten Bekannten, wie die mir wichtige Community, das allseits bereite Smartphone und die klassische Email-Bewerbung in Ihrem Buch Beachtung zu schenken. Sie macht hier immer wieder den Leser Mut selbst aktiv zu werden und zeigt mit welchen verrückten Ideen man auf sich für, Naja, bestimmte Berufsfelder, aufmerksam machen könnte.
[ Siehe der Bewerber als Amazonseite].
Für viele Berufe trifft dies wohl bestimmt nicht zu, das wäre wohl eher in der Ecke der kreativen Berufe zu finden. Aber es zeigt doch wie man einmal den schmalen Grad für sich bei den Bewerbungen positiv überschreiten kann.

Jedes Kapitel wird nochmals mit einem Interview von Geschäftsführern, Karriereberater/innen, Onlineredakteuren abgeschlossen und bietet in sich eine geschlossene Empfehlung für das jeweilige abgehandelte Kommunikationsmedium. Die im Ganzen dann mit allen anderen Kapiteln ein Gesamtbild als Leitfaden ergiben.

Die Kapitel

  1. Frischer Wind für die Jobsuche – Interview Lutz Leichsenring
  2. Personal Branding – die Ich-Marke  – Interview Svenja Hofert
  3. Reputations Management -Interview Klaus Eck
  4. Die eigene Visitenkarte im Netz – Interview  Jan Kirchner
  5. Der Auftritt bei Facebook und Google+  – Interview  Nicole Simon
  6. Der eigene Twitter Kanal  – Interview  Eva Zils
  7. Jobsuche über die Pinnwand  Pinterest –  Interview Justyna Grund
  8. Das eigene Blog  –  Interview Björn Braune
  9. Die Jobmaschine XING  –  Interview Joachim Rumohr
  10. Das amerikanische XING : LinkedIn  – Interview  Michael Rajiv Shah
  11. Liebe Community, ich bin auf Jobsuche von Christiane Dingler / @Punktefrau
  12. Wie finde ich Stellenangebote ?  – Interview Nina Kalmeyer
  13. Projektakquise für Freelancer  – Interview  Danny Woot
  14. Machen Sie ihr eigenes Ding! – Interview  Holger Klein
  15. Jobsuche per Smartphone  – Interview  Henner Knabenreich
  16. Die klassische E-Mail Bewerbung  – Interview  Christian Mülle

Mein Fazit

Man kennt mich als Menschen, welcher sich bewusst, trotz des Berufes, gegen eine Selbstdarstellung in den sozialen Medien für zukünftige Arbeitgeber gewehrt hatte. Für mich war es immer ein Punkt an welchen ich mich zwanghaft in meiner Persönlichkeit verstellen müsste und mich auch in meiner Privatsphäre gestört fühlte.  Eine Art dauerhaftes beobachtet werden. Da greift man gerne zu seinem seit Jahrzehnten geführten Nicknamen und hat seine Ruhe, ist aber auch nicht wirklich in den wichtigen Dingen zu erfassen.

Man muss sich selbst nur den Mut machen und daran arbeiten gefunden zu werden, um dann auf sein Fachwissen/Können hinzuweisen. Leider ist nicht jeder Recruiter technisch bewandert und somit suchen sie nicht an den Orten, an welchen man Fachwissen und Code hinterlassen hat. Hier muss man dem Arbeitgebenden die Chance geben gefunden zu werden, um dann von diesen gemeinsamen bekannten Startpunkten auf weiteres hinweisen zu können. Eine Vernetzung muss stattfinden und man ist selbst der Ersteller dieser Vernetzung. Für den Datenschutz, sprich der gewollten Freigabe der eigenen Daten, ist man selbst zuständig und keine andere Instanz.

Mit welchen Mitteln dies geschehen soll bleibt einem vollkommen selbst überlassen. Das Buch zur Jobsuche im Social Web von Larissa Vassilian weißt darauf hin wie dies geschehen sollte und auch warum.  Mir hat es Spaß gemacht es nebenbei zu lesen und dann für mich selbst zu entscheiden wie ich meinen momentanen Bewerbungsweg beschreite. Eigeninitiative, Selbstreflexion und eine gute Menschenkenntnis werden natürlich vorausgesetzt.

Nicht jeder von uns ist in einem Kreativberuf und manche Beispiele wirkten bei mir einfach nicht. Auch war mir der Abschnitt über das eigene Blog nicht nur ein wenig, sondern definitiv zu kurz. Hier muss und sollte Frau Vassilian in der nächsten Auflage nochmal nacharbeiten. Blogs sind in vielen Berufen immer noch sehr wichtig. Auch hat sie in meinen Augen auch Plattformen wie z.B. github nicht mit eingeschlossen und das Potential von Google+ nicht wirklich erkannt.

Mir hat das gute Laune Buch zur Jobsuche im sozialen Web sehr viel Spaß gemacht. Auch andere die Einblick in die Lektüre hatten, haben noch kleinen Ecke gefunden an welchen sie noch etwas feilen konnten. Das Buch setzt hier einen guten Gedankengang in Bewegung, welcher auch weitere nicht in der Lektüre vorkommende Ideen ergibt.

Für 19.90€ kann man hier nicht viel Falsch machen, aber man sollte nicht die absolute Lösung seiner Internetbewerbungsprobleme  erwarten. Es ist ein positiver Startpunkt, welcher einen guten Umriss der sozialen Netzwerke gibt und ich hoffe auf eine erweiterte Auflage.b

10 Gedanken zu „Rezension Das Buch zur Jobsuche im Social Web“

  1. Vielleicht muss Mensch beginnen, sich selber als Marke zu begreifen. Vorstellungsgespräche dienen dazu, die eigenen Marke zu verkaufen bzw. zu vermieten.

    Und entscheidend ist, was Mitarbeiter in Personalabteilungen sehen, interessanterweise kommt der Erstkontakt so gut wie nie über Fachabteilungen zu Stande.

    Etwas, das in beiden „Welten“ Gewicht hat, ist, ein Buch geschrieben zu haben.

    Meiner Erfahrung nach sind Xing und LinkedIn wichtig, Facebook und Google+ interessiert niemanden. Aber sicherlich ist das auch vom Job oder der Jobfamilie abhängig, für die man sich bewirbt.

    • Da gebe ich Dir Recht.
      LinkedIn muss ich zugeben mag ich nicht wirklich.
      Ich möchte es nicht bedienen müssen und verharre da noch auf Xing. Vielleicht wird sich dies bald ändern.
      Aber mir fällt es doch sehr schwer auf so vielen Hochzeiten tanzen zu müssen und ich mag es dann auch irgendwie nicht.
      Dir, hat Dir denn LinkedIn einen Mehrwert gegeben?

      • Es kommt darauf an, was Du möchtest.

        Unternehmen, die internationaler ausgerichtet sind, finden sich eher auf LinkedIn; Unternehmen, die eher im deutschsprachigen Raum zu Hause sind, finden sich bei Xing.

        Und genau so ist auch die Trennung.

        LinkedIn gefällt mir mittlerweile deutlich besser als Xing. Wesentlich weniger Funktionen hinter Bezahlschranken versteckt, Interessantere Informationen, ein Empfehlungssystem das funktioniert.

        • International möchte ich nicht, aber manche Bezahlschranken bei Xing sind wirklich sehr unnötig.
          Ich gehe sogar davon aus, dass ich mich mit Xing mehr befassen würde, wenn man nicht so genaggt werden würde.
          Eigentlich fallen und steigen die Portale mit Ihren Nutzern und deren Aktivitäten, daran denkt Xing irgendwie nicht so wirklich

          • Die Medien melden, dass Xing Rekordgewinne einfährt. Daher scheinen sie aus Business-Sicht mehr richtig als falsch zu machen.

            Für mich sind viele Features, allen voran die Gruppen, Rohrkrepierer.

          • Ja, die Gruppen sind etwas „gewöhnungsbedürftig“ und werden von mir nicht genutzt.
            Ich schaue mir vielleicht später nochmal linkedIN an, aber von jenen werde ich so bespammt, dass jene einen sehr schlechten Start bei mir haben.
            Und ich möchte auch nicht mehr Zeit für Pflege wöchentlich aufwenden müssen.

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