Meinung: Linux-Desktop im Auswärtigen Amt

Ich habe mir den Artikel auf Heise.de eben auch durchgelesen und schließe mich ganz der Aussage von Hr. Tillmann an:

Das Warum der Rückmigration auf Windows ist nicht einleuchtend“, so Tillmann: „Wir wollen wissen, wie die genauen Zahlen aussehen“. Allein für die Lizenzkosten, die bei einem flächendeckenden Einsatz von Windows und MS Office anfallen, ließen sich eine Menge Treiber programmieren, so Tillmann.

Mir fehlt im Ganzen nur noch der Satz des Auswärtige Amtes, dass die Anwender Windows von zu Hause her kennen.
Ich meine sind wir mal ganz Offen.
– Wie viele Anwender kennen die MMC geschweige denn die PowerShell?
– Wie viele Anwender können wirklich die Excel-Formeln, ich rede von wirklich?
– Wie viele Anwender machen nicht mehr als vorgefertigte Formularoberflächen auszufüllen?
– Wie viele Anwender sind sich wirklich bewusst, wie man Herausforderungen in Windows löst?
Das Ganze ist nun Jacke, wie Hose, Linux oder Windows.
Bei Beiden treten diese Herausforderungen für den Anwender auf.
Die Mitarbeiter im auswärtigen Amt wurden geschult, somit sehe ich keine große Schulung von Nutzen, da es sich nicht um solche massiven à„nderungen am System von Lenny auf Squeeze handelt, dass kein Administrator/Supporter damit zurecht kommt. Wäre ja Lustig, wenn jeder Debianer mit jedem neuen Release total überfordert ist, oder jeder BSDler nichts mehr weiss, sowie ein neues Release erschienen ist. Mir sei der alte Satz, welche nicht ganz stimmt verziehen:
Unix ist Unix ist Unix…
Wenn man nun die Kosten der einmaligen Programmierung rechnet und dann mal die Kosten für die notwendigen Programmierungen, welche nun auf ein zurück zu Microsoft führen sind, ist das irgendwie sehr massiv. Vor allem, wenn man schon das ganze System auf OpenSource am laufen hat. Ich verstehe den Grund nur in einer Tatsache, dass man anstelle die anderen Ministerien auf OpenSource nachzumigieren hat sie einfach mal fälschlicherweise mit proprietärer Software bespielt hat.
So, nun kann man einmal einen Schuldigen suchen, ich finde es Gut, dass Hr. Kaczmarek und Hr. Tillmann nun dagegen angehen.
Ich für meine Seite sehe nichts Falsches daran weiter auf OpenSource zu migrieren und einmalige Kosten zu haben, welche sich schon nach 2 Jahren armotisieren. Sowas nennt man TCO und zwar eine Gute.

2 Gedanken zu „Meinung: Linux-Desktop im Auswärtigen Amt“

  1. Es geht ja nicht um die Server per se, sondern um die Klienten. Und genau dort kann ich es verstehen, da ich die Anforderungen kenne in derlei Kontext bzw. auch die Vorkenntnisse, die in der Regel seitens diverse Berufsbilder vorhanden sind.

    Gegenüber MS Office z.B. und den Möglichkeiten zur Anbindung erweist sich OO nur als Rohrkrepierer. Ãœberladen, etc. pp, es kommt eher einem Office 97 gleich. Diese Kinderkrankheiten sind in der Praxis einfach nicht vernachlässigbar.

    Ich verwende privat beispielsweise TeX, anderswo verwendeten wir Ms Office und die hervorragende Anbindung zu Statistica. Darauf sind ganze Pakete ausgelegt, seit Jahren. Das funktioniert nicht mit OO oder gar Linux.

    Für eine kleine Klitsche mag es mitunter langen, aber selbst dort ist manchmal die Anbindung einer FiBu-Software an MS Office einfach vorteilhafter für den Workflow.

    Und ganz ehrlich … ich arbeite vom Workflow her lieber mit Ms Office 2007+, NisusWriter (Apple) oder Pages (iWork/Apple). OpenOffice ist da Lichtjahre von entfernt und in puncto Kommunikation mit der „Außenwelt“ ist es einfach nur grausam.

  2. Ich gebe Dir Recht was das Office betrifft.
    Aber es gibt auch Office-Versionen, die sich nicht hinter dem MS Office verstecken müssen.
    Mir fällt gerade das Weboffice nicht ein, welches ich auf der LinuxWorlExpo kennen lernte.
    Muss ich nochmal nachschauen, ähnelt ( ich drücke es mal so aus) MS Office sehr.
    Aber imo rechtfertigt dies nicht die Client-Server-Struktur.
    Ich könnte mir auch MS Office per TS holen.
    Somit spare ich die Clientlizenz.
    Wenn man mal den neuen SBS betrachtet bietet der sogar kostenlos an eine zweite Instanz ohne weitere Kosten über die einmalige Lizenz als TS only laufen zu lassen.
    Ich kann mir immerhin die Lizenzen für den Client sparen und einiges an Lizenzen für die Server, da ich nur einen (ich meine nun auch wenn es mehre sind) TS habe, der für das Office zuständig ist.

    Ja und FiBu/BI da brauchen wir unter Linux und Unix nicht zu reden, da war alles bis Dato mehr als pervertiert, welches ich getestet habe. Mal einfach so eine Lösung ist da nicht. Das Lustige ist, ich musste einem Kunden sogar zu dem WiSO für SoHo raten weil es unter Linux nicht einen Deut so etwas gibt.
    IMO da ist sehr viel Handlungsbedarf, da gebe ich Dir Recht.
    Nur was Frontend und Backend in einem Zusammenspiel betrifft, da sehe ich beim AA Handlungsbedarf.

    Grüsse

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