Ein kleiner Umzug

Diesen Blogpost hatte ich Anfang des Jahres verfasst und irgendwie nicht veröffentlicht.

Friendi.ca ist eine Software, welche ich wirklich jahrelange genossen habe.
Meine Instanz war über 8 Jahre alt und ich hatte dort alle Daten von meinem Account bei Google+ einsammeln lassen und konserviert. Ein Backup wirklich guter Gespräche. Eine gute Software. Anpassbar und mit Verbindungsmöglichkeiten zu vielen anderen proprietären, sowie offenen sozialen Netzwerken. Bis ich nun den Kampf um, und mit, der Software aufgegeben habe.

Es fing alles mit einem Update an, welches immer wieder crashte. Irgendwann lief es endlich durch und alles war gut. Nicht wirklich, mein Profil war nicht aufrufbar. Jedoch konnte ich mich anmelden, Posts lesen und solche auch absetzen. Wobei die abgesetzten Posts dann nicht durch den worker wurden. Mein Profil war nicht aufrufbar, laut der Installation gab es das Profil schlichtweg nicht. Aber ich konnte Einstellungen in meinem Profil vornehmen, irgendwie war immer noch irgendetwas vorhanden. Also das Backup eingespielt und alles lief gut, nur nach einem Update wiederum nicht mehr. Mit einer veralteter, unsicherer Installation habe ich es dann einige Zeit weiterlaufen lassen. Das ist aber nicht mein Credo, nachvollziehbar. Somit suchte ich weiter den Fehler.

Viel Zeit mit der Fehlerfindung verbracht

Die Installation auf einem dedizierten VPS brachte auch keinen Unterschied. Nach dem Umzug zu einem neuen Hoster, Netcup, verbrachte ich wieder einige Zeit um einmal nach dem Rechten zu sehen. Nur eine komplette Neuinstallation mit dem Erstellen eines neuen Kontos und einem Import meiner Kontakte brachte Abhilfe. Das wollte ich aber nicht. Ich wollte meine alten Daten behalten. Ein Import meines alten Profils brachte auch in der Neuinstallation, mit der gerade gängigen Version, den altbekannten Fehler. Nebenbei, Ja, den Support hatte ich kontaktiert. Ich habe nun immer wieder nach Alternativen geschaut und hatte mir erst einmal vorgenommen doch meine Neuinstallation von Friendi.ca zu nutzen. Diese, mit einem neuen Account und unter einer neuen Domain laufend, hatte ich noch nicht dem Fediverse mitgeteilt. Ich wollte vorab ein Update vornehmen, welches natürlich wieder Probleme bereitete. Somit suchte ich auch hier wieder nach einem Fehler. Bis ich von einem Freund hörte, dass es auch hier wieder Probleme mit seiner Installation gäbe. Für mich dann der Moment endgültig den Stecker zu ziehen. Nach etwas mehr als 2 Jahren hin und her hatte ich genug. Auch fehlte mir seit Jahren ein geeigneter Client unter iOS. Ein reiner Webzugang ersetzt keine App. Dies gilt natürlich auch vice versa.

Finden eines Zugangsknoten

Ich suchte einen neuen Netzwerkzugangsknoten im Fediverse. Ich dachte vorab wieder über eine on-premise Lösung nach, verwarf aber diese. Erst möchte ich einen Dienst vor dem Selbsthosting ausgiebig testen. Und somit kam Fosstodon in das Spiel. Ein, zwei Tage dort geblieben und es mir angeschaut und ich wollte schon meine Schrankwand aufstellen. Dann habe ich die erste Abmahnung bekommen.

Fosstodon ist ein ausschließlich in englischer Sprache betriebener Dienst. Mit nicht in englischer Sprache verfassten Nachrichten verstoße ich gegen die Regeln. Da ich aber gerne auch mit deutsch- und französischsprachigen Nutzern in der Landessprache kommuniziere, wäre dies in dem Fediverse ein Stoß vor dem Kopf meiner Austauschpartner. Ich gebe Fosstodon vollkommen recht betreffend Ihrer AGB und den Regelment. Nur ist dies für mich nicht möglich, einzuhalten. Also hatte ich mich weiter umgeschaut und mich für social.tchncs.de entschieden. Hier werde ich einmal Mastodon ausführlich begutachten. Im Fediverse ist es sehr gut möglich seine Server auszutauschen und es dem Netzwerk mitzuteilen. Ich bin nicht gebunden und da ist das schöne an dem dezentralen Netzwerk.

Internet reaction time

Ich sprach darüber eine Twitterbridge schreiben/nutzen, selbst hosten zu wollen, damit ich auch meine Toots zu Tweets werden lassen kann und vice versa. Ich will keine Insellösung und das Leben und deren Kommunikation ist keine Einbahnstraße. Wie lange glaubt Ihr hat es gedauert bis ich die Frage“ Warum?“ von einer:m Nutzer:in gestellt bekam?
Das Internet ist manchmal doch sehr berechenbar. Also haben wir auch Fediverseevangelisten. Passt, akzeptiere ich. Aber Menschen in einem Netzwerk einzupferchen, widerspricht dem Gedanken von Fediverse meiner Meinung nach. Und irgendwie muss man die Leute zur Nutzung bekommen und mit Einsperren funktioniert dies nicht. Das bedeutet nicht, dass man die Regeln des Betreibenden des Knotens ignoriert. Wenn dies dort verboten ist, dann sollte zu einer Instanz gewechselt werden, welche dies erlaubt. Auch sollte nicht wirklich jeder vermeintliche Tweet verteilt werden. Think before post.

Jetzt lebe ich somit wieder im Fediverse, dank Milan, und mit dem anderen Bein noch ein wenig in Twitter.
Eine Spiegelung und Konservierung der Daten habe ich mir nun aus dem Kopf geschlagen und ich schaue einmal wie sich Mastodon so entwickelt. Eine Liebe auf den ersten Blick ist der Zugangsclient in das Fediverse nicht, aber er funktioniert im Moment für mich.

Somit, ich 🐘 toote nun

Neu hinzugefügt Dezember 2022

Hätte ich nur gewusst, welche Situation die Federation später beschäftigt. Eine große Welle rollte an, welche nun ein wenig abebbte. Behörden und Prominente sprangen teilweise auf den Zug und promoten das Netzwerk. Ich hoffe für das Fediverse es ist nicht nur Mastodon für die Allgemeinheit, auch wenn es Otto Normal bei dem Einstieg helfen könnte.

Es fehlen jetzt nur noch der Mut großer Firmen auch hier einen Account im sozialen Netz zu besetzen. Denn Twitter ist nur so groß, wie es die einzelnen Menschen machen und der Zwang der Nutzung fällt mit der Vielseitigkeit der Möglichkeiten der Kontaktaufnahme. Schade, dass ich gezwungen werde proprietäre Netzwerke zu nutzen um eine bessere Kontaktaufnahme zu erreichen/erhalten.

Ich selbst bin bei der Mastodoninstanz social.tchncs.de geblieben und fühle mich dort sehr wohl. Wer möchte kann ja mein Profil hinzufügen.

Wir lesen uns,

Christian